Schritt für Schritt zum Meister künstlerischer Glasuren in der Keramik

Ausgewähltes Thema: Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Meistern künstlerischer Glasuren in der Keramik. Tauche mit uns in eine praxisnahe, inspirierende Reise ein, die Theorie und Werkstattalltag verbindet, Fehler entzaubert und dir den Mut gibt, eigene Glasurwelten zu erschaffen. Abonniere, stelle Fragen und teile deine Experimente – wir wachsen hier gemeinsam.

Magie verstehen: Was Glasuren wirklich sind

Chemie in der Schale

Glasuren entstehen aus einem Zusammenspiel von Silika, Flussmitteln und Tonerde. Silika bildet das Glas, Flussmittel senken den Schmelzpunkt, Tonerde stabilisiert. Schon kleine Änderungen in Rezeptur oder spezifischem Gewicht beeinflussen Schmelzverhalten, Farbe und Oberfläche deutlich. Notiere immer Chargen, Dichten und Lieferanten, damit Ergebnisse reproduzierbar bleiben.

Temperatur, Kegel und Atmosphäre

Ob Steinzeug bei Kegel 6 oder Kegel 10, Oxidation oder Reduktion: Temperatur und Atmosphäre prägen Farbe, Glanz und Dichte. Reduzierte Brennungen können Kupfer zu tiefem Rot wandeln, Oxidation betont klare Farben. Nutze Zeugen-Kegel im Ofen, um realen Hitzeverlauf zu prüfen, statt nur auf digitale Anzeigen zu vertrauen.

Eine kleine Werkstatt-Anekdote

Als ich meine erste Ascheglasur zu dick auftrug, floss sie wie Lava über die Stellringe. Ärgerlich? Ja. Lehrreich? Unglaublich. Seitdem teste ich jede neue Mischung auf Testplättchen, prüfe Auftragstärke und halte den Rand gewachst. Teile deine Pannen – sie sind oft die besten Abkürzungen zum Lernen.

Werkzeuge und Materialien: Vorbereitung ist alles

Trage eine gut sitzende Partikelmaske, halte Arbeitsflächen staubarm und wische feucht. Etikettiere Eimer eindeutig, notiere Mischdaten und Rezeptvarianten. Stell dir eine Glasurstation bereit: Rührstab, Sieb, Hydrometer oder Waage, Lappen, Wachswiderstand, Handschuhe. Eine aufgeräumte Umgebung spart Zeit und verhindert gefährliche Verwechslungen.

Werkzeuge und Materialien: Vorbereitung ist alles

Siebe jede Glasur mindestens durch 80–100 Mesh, um Klumpen und unlösliche Partikel zu entfernen. Bestimme die Dichte mit Hydrometer oder Waage pro Liter, damit der Auftrag reproduzierbar bleibt. Viele Steinzeugglasuren liegen zwischen 1,40 und 1,50 g/ml. Schreibe Zielwerte an den Eimer, um Kompass und Kontrolle zu behalten.

Reinigen und Entstauben

Nach dem Schrühbrand entferne Staub mit leicht feuchtem Schwamm. Ölige Fingerabdrücke oder Schleifreste verursachen später Krater und Pinholes. Lass die Scherben kurz anfeuchten, damit sie Glasur gleichmäßig aufnehmen. Vermeide Seifenreste – sie wirken wie Trennmittel und stören die Benetzung der Oberfläche.

Wachs und Abdeckungen

Wachswiderstand am Fußring schützt Ofenplatten vor Laufnasen und spart Nacharbeit. Nutze dünne, gleichmäßige Schichten und lasse sie vollständig trocknen. Für Muster kannst du Tape, Latex oder Papierabdeckungen nutzen. Entfernen sie sich sauber, bleibt die Kante scharf, und die Glasur blutet nicht ungewollt hinein.
Mischen mit System
Wiege trocken, mische in sauberem Wasser auf, rühre gründlich, siebe zweimal. Notiere Dichte, Viskositätseindruck und Ruhezeit. Glasuren setzen sich; rühren vor jedem Einsatz ist Pflicht. Ein kurzer 24-Stunden-Ruhetag kann die Benetzung verbessern. Vertraue deinen Notizen mehr als deinem Gedächtnis.
Linien- und Dreiecksmischungen
Line Blends und Triaxial-Blends zeigen, wie kleine Variationen Farbe, Glanz und Struktur verändern. Setze zügig nummerierte Testkacheln, gleiche Tonkörper, gleiche Brandkurve. So erkennst du Trends, statt dich von Einzelresultaten täuschen zu lassen. Bitte teile deine Lieblingsmatrix mit der Community im Kommentar!
Auftragsdicke kontrollieren
Tauchen zählt: Fünf Sekunden in dieser Glasur sind nicht fünf Sekunden in jener. Miss Schichtstärke mit Rasierklinge oder wiege Probeplättchen vor und nach dem Auftrag. Finde deinen Sweet Spot und halte ihn konsequent ein, um Farben, Läufe und Oberflächen reproduzierbar zu gestalten.

Auftragstechniken im Vergleich

Tauchen liefert schnell gleichmäßige Flächen, erfordert jedoch korrekte Dichte und definierte Tauchzeit. Gießen eignet sich für große Formen oder Innenräume. Drehe das Stück, damit die Glasur gleichmäßig abläuft, und wische Runzeln weich aus. Übung macht die Kante – mit jeder Wiederholung wirst du sicherer.

Brandkurven verstehen

Langsame Aufheizraten reduzieren Spannungen und beugen Blasen vor. Eine kurze Haltephase am Spitzentemperaturpunkt hilft, Pinholes zu schließen. Kühle nicht zu brutal ab, sonst riskierst du Risse. Notiere Rampen, Haltezeiten, Kegelreaktionen – dein persönliches Logbuch ist wertvoller als jede allgemeine Empfehlung.

Zeugen-Kegel lesen

Elektronik irrt, Kegel sprechen Klartext. Platziere sie oben, mittig, unten, und vergleiche Neigungswinkel nach dem Brand. Sie zeigen dir, ob Ecken zu kalt blieben oder Zonen überfeuerten. Mit diesen Daten justierst du Positionierung, Dichte, und die nächste Kurve präziser als jeder Bauchgefühl-Versuch.

Oxidation vs. Reduktion

In Oxidation strahlen Zinnweiß und Kobaltblau klar; Reduktion zaubert Kupferrot und tiefe Tenmoku-Brauns. Prüfe, was zur Rezeptur passt. Achtung auf Sicherheit und Ofenverträglichkeit. Teile in den Kommentaren deine Lieblingskombination aus Rezept und Atmosphäre – so entstehen kollektive Best-Practice-Listen.

Fehlerbilder lesen, Ursachen finden, Lösungen anwenden

Entgasung aus dem Scherben oder organische Reste erzeugen Kraterchen. Lösung: feiner schleifen, sauberer reinigen, langsamere Aufheizraten, kurze Haltephase am Peak. Zu dicke Schichten vermeiden und Glasur gut sieben. Teste, ob eine leicht niedrigere Dichte das Fließen und Schließen der Poren verbessert.
Haarrisse deuten auf zu hohe Glasur-Ausdehnung, Abplatzungen auf zu niedrige. Passe Rezeptur mit Silika oder Tonerde an, ändere Brandkurve, prüfe Ton-Glasur-Kompatibilität. Einfache Testplättchen, heiß-kalt-Schockversuche und Mikroskop-Lupe helfen, das Problem zu verorten, bevor große Serien scheitern.
Wenn Glasur läuft, war Auftrag zu dick, Dichte zu hoch oder Rezept zu fluxlastig. Blankstellen weisen auf zu trockene Scherben, Schmutz oder zu geringe Dichte hin. Korrigiere Tauchzeiten, rühre gründlich auf, passe Rezept minimal an. Dokumentiere jede Änderung und bitte um Feedback in den Kommentaren.
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